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Geld und Software – wie ich im Standard Geld spare

Geld und Software – wie ich im Standard Geld spare

Technologie & Innovation

Das Thema Geld spielt im Softwarebereich schon immer eine eigentümliche Rolle. Geprägt wurde die Branche von einer Hackerkultur, die politisch weit links stand und das Konzept von „Eigentum“ nicht als notwendigen Teil der digitalen Zukunft sah. Weit bis in die 2000er Jahre waren weite Teile der Bevölkerung noch immer der Meinung, dass Software nichts sei, wofür man zahlen müsste. Entsprechend beliebt waren illegale Tauschbörsen, an denen neben Programmen auch anderes geistiges Eigentum gehandelt werden konnte (und kann). Die Hemmungen bezüglich Eigentums im IT-Bereich prägen bis heute den politischen Diskurs – von geistigem Eigentum bis hin zu den Daten der Nutzer, um deren Hoheit mit harten Bandagen gestritten wird.

Das Problem, das rechenbasierten Programmen zu eigen ist, liegt maßgeblich darin, dass sie nicht wirklich materiell sind. Es sind rein digitale Inhalte, die offenbar beliebig reproduzierbar sind und bei denen man die Arbeit, die dahintersteckt, normalerweise nicht sieht. Zudem gibt es viele Softwareprodukte, die für einen breiten Markt entwickelt wurden – sogenannte Standardsoftware. Der Terminus suggeriert, dass das entwickelte Produkt nur einer Norm oder einem Mindestmaßstab entspricht und folglich nicht den höchsten Entwicklungsstand hat. Individuell angefertigte Software muss doch teurer sein – oder?

Standardsoftware – das Billigprodukt?

Der Glaube, dass eine Spezialanfertigung teurer ist als ein Massenprodukt, ist tief verankert im Zeitalter industrieller Fertigung. Das Fließbandprodukt, das in großen Mengen gefertigt wird, ist notwendig günstiger als die Sonderanfertigung – die Materialkosten sind mengenrabattiert, die Arbeitsschritte vereinfacht und standardisiert. Das fertige Produkt kann dann billiger auf den Markt gebracht werden.
Der Gedanke, dass ein Produkt fertigentwickelt ist, hat sich im Bereich der Standardsoftware im Laufe der Jahre selbst überholt. Programme jeder Art waren häufig fehlerhaft oder unfertig, weshalb man mit Patches – die wörtliche Übersetzung ist übrigens „Flicken“ oder „Aufnäher“ – den entsprechenden Code gefixt oder, um bei der Stoffmetapher zu bleiben, „geflickt“ hat. Mit der Professionalisierung von Softwarehäusern und der Einflussnahme von Marketing-Abteilungen haben sich dann Begrifflichkeiten, die den Anklang von Nacharbeiten und Fehlerbehebungen vermeiden. Auch wenn es noch patchdays gibt, bevorzugt man heute das Update, das suggeriert, dass sich die Umgebung geändert hat und man das Produkt nur daran angleicht, oder auch das Release, das den Anklang eines gänzlich neuen Produkts hat.

Funktionsfähige Software ist nie fertig entwickelt

Der Blick auf die Entwicklungsgeschichte von Software zeigt auf, weshalb man heute lieber Abstand nimmt von Vergleichen mit herkömmlichen haptischen Produkten. Innerhalb der Branche ist man sich einig, dass eine funktionierende Software eigentlich nie fertig entwickelt ist. Denn um die Funktionsfähigkeit zu garantieren, muss das Programm up to date bleiben – also auf der Höhe der Zeit. Diese sogenannte Releasefähigkeit ist ein zentraler Bestandteil sogenannter Standardsoftware und erfordert ein hohes Maß an Zeitaufwand und Kompetenz in unterschiedlichen Bereichen. Die Entwickler müssen dafür sorgen, dass die Software die aktuellen Entwicklungen der jeweiligen Branche, in der sie tätig sind, widerspiegelt. Ein WMS-Hersteller muss also fragen: Kann mein System mit einer Umlaufkommissionierung umgehen? Wie sieht es mit Chargenrückverfolgung aus? Automatische Nachbevorratung?
Zugleich müssen die Programmierer fundierte Kenntnisse über die aktuellen Sicherheitsbedürfnisse von Software haben. Sicherheitslücken, die oftmals im Zusammenspiel mit Schnittstellenprogrammen entstehen, müssen rechtzeitig erkannt und gefixt werden. Um die Aktualität des Systems zu gewährleisten, muss außerdem weiter daran entwickelt werden – was eine komplexe und konsequente Teststrategie erfordert.

Beständige Weiterentwicklung als Kostenfaktor

Es wird deutlich, dass sogenannte Standardsoftware ein sehr hohes Maß an Arbeitskraft bindet – denn um all diese Voraussetzungen zu erfüllen, benötigt man ein oder sogar mehrere Teams, die beständig an dem System arbeiten. Grundsätzlich gilt: je komplexer die Parametrierbarkeit einer Software, umso größer der Bedarf an Entwickler*innen und desto teurer das Produkt. Allerdings können die Voraussetzungen zur Entwicklung von Standardsoftware verbessert werden. In der CIM sind wir schon vor Jahren auf die Agile Methode umgestiegen, deren Ziel eine projektunabhängige und verlässliche Softwareentwicklung ist. Dies bedeutet, dass an einem Standardsystem beständig weiterentwickelt wird.

Mit der permanenten Weiterentwicklung eines Standardsystems nimmt man von dem Gedanken einer individuell produzierten Software endgültig Abstand. Die Probleme bei solchen Programmen sind zu vielfältig: Jede Individualisierung benötigt eigens programmierte Updates, die standardisierten Tests greifen nicht und somit kann niemals dieselbe Stabilität und Funktionsfähigkeit gewährleistet werden, wie dies bei Standardsoftware der Fall ist. Individualsoftware wird gerne als „fertig“ verkauft, aber eine abgeschottete Insellösung ist in der heutigen vernetzten Welt nicht mehr praktikabel. Spätestens wenn man seine Individualsoftware nach einigen Jahren Verwendung wieder up to date bringen möchte, wird man sich fragen: Wer soll das Programmieren?

Verlässlichkeit spart Kosten ein

Wir können also festhalten: Nein, Standardsoftware ist nicht günstiger als Individualsoftware. Die Erfordernisse an die Stabilität und Nachhaltigkeit des Systems benötigen einen höheren Entwicklungsaufwand. Die Aktualität und Stabilität des Systems kann nur durch eine permanente Betreuung und Weiterentwicklung gewährleistet werden. Zugleich liegt darin die größte Stärke von Standardsoftware: Während Individualsoftware auf den Ist-Zustand gerichtet ist, hält Standardsoftware bereits die Werkzeuge für eine zukünftige Bedarfsänderung bereit. Sie ermöglicht ein hohes Maß an Investitionssicherheit, die nur durch langfristige Entwicklungsstrategien erreicht werden kann. Bei der Wahl eines verlässlichen und bekannten Herstellers wie CIM sparen Nutzer daher über kurz oder lang unkontrollierbare Zusatzkosten ein. Dann kann mit Standardsoftware trotz höherer Einstiegskosten mittelfristig Geld gespart werden.

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