Ein WMS als Standardsoftware - oder nicht?

Standardsoftware ist ein Begriff, der in Zeiten von leicht verfügbaren Apps Gefahr läuft, in Vergessenheit zu geraten. Während noch vor einem Jahrzehnt Software auf Datenträgern weitergegeben und installiert wurde, werden Computerprogramme heutzutage praktisch ausschließlich aus dem Internet heruntergeladen. Zudem beschränken sich nur noch die wenigsten Software-Anwendungen auf eine Plattform.

 
01. Februar 2023
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Neben der Bedienungsoberfläche des Desktops oder des Terminals werden für gewöhnlich auch noch Tablet- und Smartphone-Nutzung angeboten. Gerade kleinere Apps und Programme werden nicht mehr von großen Softwarehäusern entwickelt, die sich auf ein einziges Produkt spezialisiert haben. Häufig gehen Service-Anbieter zu Entwicklerteams, die sich für deren Ideen zur Verfügung stellen und Apps gegen Bezahlung entwickeln. Somit haben sich auf dem Softwaremarkt eine große Bandbreite hochgradig spezialisierter Programme breit gemacht – vom Audioguide für ein Museum bis hin zu kleinen Shopping-Apps, die das Einkaufserlebnis angenehmer gestalten sollen.

Sind auf Kundenwunsch entstandene Apps für Smartphone und Tablet lediglich Individualsoftware, die mittelfristig zur Kostenfalle werden können?

Standardsoftware – ein veraltetes Konzept?

Demgegenüber stehen Softwarehäuser, die sich auf wenige Software-Produkte spezialisiert haben und diese beständig optimieren. Klasse statt Masse ist hier das Credo und der beständige Erfolg dieser Firmen spricht für sich. Ganz egal ob es sich um Textverarbeitungs- oder Lagerverwaltungssoftware handelt, das Standbein dieser Firmen ist das jeweilige Produkt. Anders als ein App-Entwickler, der seine Fähigkeiten frei zur Verfügung stellt, verdient der Hersteller an der Güte der Software. Er hat also das größte Interesse daran, das bestmögliche System zu entwickeln. Die Kundenzufriedenheit ist hier der Nebeneffekt eines gelungenen Produkts und nicht etwa das Zuschneiden der Software auf die individuellen Wünsche des Kunden.

Liegt folglich hier der Unterschied zwischen Standardsoftware und individuell angefertigter Software? Sind auf Kundenwunsch entstandene Apps für Smartphone und Tablet lediglich Individualsoftware, die mittelfristig zur Kostenfalle werden können?

Was Standardsoftware wirklich ausmacht

Die Antwort lautet: Nein. Tatsächlich ist das Unterscheidungskriterium zwischen App-Entwicklern und klassischen Softwareherstellern nicht die Einteilung in Standard- oder Individualsoftware. Vielmehr liegen den beiden Unternehmenstypen einfach unterschiedliche Geschäftsmodelle zugrunde. Ein App-Entwickler, der auf Kundenwunsch programmiert, stellt zwar entsprechend individualisierte Programme her – er wird für die Tätigkeit bezahlt und verdient folglich nicht am Verkauf des Produkts. Aber das Kernelement zur Unterscheidung zwischen Standardsoftware und Individualsoftware liegt in deren Nutzung. Und hier sind moderne App-Entwickler von klassischen Softwarehäusern nicht mehr zu unterscheiden. Beide zielen für gewöhnlich darauf, dass die entwickelte Software eine breite Nutzerbasis hat. Selbst die Museums-App, die nur von Besuchern des jeweiligen Museums genutzt wird, hat zahlreiche User, deren Endgeräte unterschiedliche Systemvoraussetzungen haben. Sämtliche Funktionen des Programms sind folglich von der Software vorgegeben und werden nicht extra für einen einzelnen Anwender programmiert. Lediglich eine individuelle Konfiguration ist durch vorgesehene Einstellungen klar definierter Parameter möglich – je nach Komplexität der Software kann dies vom Nutzer selbst oder von geschultem Fachpersonal durchgeführt werden. Genau dies ist eines der Kernelemente von Standardsoftware.

Auch ein App-Entwickler sorgt folglich dafür, dass seine Apps die Voraussetzungen von Standardsoftware erfüllen. Denn anders wäre eine stabile Nutzung gar nicht möglich. Gerade bei Apps wie der genannten Museums-App ist die Vorstellung von Individualisierungen auf den einzelnen Endgeräten der Nutzer geradezu lachhaft. Besucher*innen des Museums würden große Augen machen, wenn sie am Eingang gefragt würden: „Haben Sie bestimmte Wünsche für Ihre App, die wir Ihnen einprogrammieren sollen? Für ein Update müssten Sie dann aber wieder kommen“.

Standardsoftware ist moderne Software

Zugegeben, der Vergleich zwischen einer Lagerverwaltungssoftware und einer simplen Museums-App hat seine Grenzen. PROLAG World ist schon anwendungsbedingt ein System von solcher Komplexität, dass man es sich nicht eben mal im App-Store besorgen kann. Die Softwaresuite dient dazu, die kritische Infrastruktur der Lagerlogistik zu verwalten – eine Anwendung, die eine sehr hohe Parametrierbarkeit erfordert. Die Investition in ein solches System ist für jeden Kunden ein gründlich überlegter Schritt, denn wenn es Probleme in der Lagerverwaltung gibt, sind Folgekosten oft nicht kalkulierbar. Einem unbekannten App-Entwickler ohne explizite Erfahrung in diesem bestimmten Bereich würde kein Unternehmen dieses Vertrauen entgegenbringen.
Trotzdem zeigt der Vergleich, dass in einer modernen Softwarelandschaft auf die Entwicklung von Standardsoftware nicht mehr verzichtet werden kann. Individualsoftware führt zwangsläufig zu hohen Zusatzkosten, da Updates speziell an das bestehende individualisierte System angepasst werden müssen. Automatisierte Tests funktionieren zudem nur eingeschränkt, was die Stabilität der Software kompromittiert. Auch auf dem WMS-Markt, bei dem der Nutzeranzahl von Lagerverwaltungssoftware stetig wächst, hat sich der Trend zur Standardsoftware in den vergangenen Jahren deutlich verfestigt. Waren 2014 noch 31% der verkauften Software teilindividualisiert, gab es im Jahr 2018 nur noch 22% teilindividualisierte Lagerverwaltungssoftware. Komplett individualisierte Programme sind im Jahr 2020 aus dem Markt ausgeschieden.

Ob also Smartphone-App für das Heimatmuseum oder die Lagerverwaltungssoftware PROLAG®World – um den Anforderungen der Gegenwart und der Zukunft gerecht zu werden, ist Standardsoftware ein muss. Insofern gilt in jedem Fall: Moderne Software ist Standardsoftware.

 

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